Hygiene-Museum, Dresden

Das Deutsche Hygiene-Museum von Dresden ist mit seiner Spezialisierung auf den menschlichen Körper europaweit einzigartig. Südwestlich der Gläsernen Manufaktur gelegen, ist das Haus auch als "Museum vom Menschen" bekannt und will vor allem als Lehr- und Bildungsstätte verstanden sein. Aus diesem Grunde sind die Räume des Museums auch sehr benutzerfreundlich gestaltet und laden zum Mitmachen ein.

Die Wurzeln des Museums liegen im Jahr 1912

Das "Museum vom Menschen" in Dresden

Benutzerfreundlich gestaltet: Das Hygiene-Museum

Anno 1912 gründete der Odol-Fabrikant Karl August Lingner nach der I. Internationalen Hygiene-Ausstellung die so genannte "Volksbildungsstelle für Gesundheitspflege" und legte so den Grundstein für das heutige Deutsche Hygiene-Museum Dresden (DHMD). Zu jenen Zeiten herrschten unter der ärmeren Bevölkerung teils katastrophale hygienische und gesundheitliche Zustände, die durch die Errichtung von öffentlichen Sanitäranlagen und neuen Schulen verbessert werden sollten. Im Jahr 1927 begann der Architekt Wilhelm Kreis mit der Konstruktion eines Museumsgebäudes, das 1930 im Rahmen der II. Internationalen Hygiene-Ausstellung feierlich eingeweiht wurde. Damals wie heute war die größte Attraktion der "Gläserne Mensch". Während der nationalsozialistischen Diktatur nutzte man das Museum zur Präsentation der Rassenideologie. Wie so viele Gebäude fiel das Ausstellungshaus dem Bombenteppich des Jahres 1945 zum Opfer und wurde in der Folgezeit rekonstruiert. Während den DDR-Zeiten klärte das Haus erneut über die Gesundheitspflege auf und nach der deutschen Wiedervereinigung konzipierte man die Ausstellungen neu.

Das in der Nähe des Großen Gartens gelegene vierflügelige Museumsgebäude ist im Bauhausstil gehalten und verfügt zudem über einen für 1.050 Besucher ausgelegten Kongresssaal. Auf der Südseite des Monumentalbaus befindet sich der anno 1683 im französischen Stil geschaffene Blüherpark. Die heutige Grünanlage ist durch den Bau des Hygiene-Museums etwas kleiner und im englischen Stil gehalten.

Lädt zum Entdecken ein: Das hauseigene Kindermuseum

Die Dauerausstellung beschäftigt sich mit den Themen "Der gläserne Mensch", "Leben und Sterben", "Essen und Trinken" sowie "Sexualität". Zahlreiche interaktive Exponate machen den Museumsbesuch zu einem spannenden Erlebnis. Die Dauerausstellung des Deutschen Hygiene-Museums trägt den Namen "Staunen – Lernen – Ausprobieren". Sie wurden 2004 und 2005 in zwei Etappen eröffnet und entwickelten sich schnell zu einem wichtigen Bestandteil des Hygiene-Museums. Ergänzt wird die Dauerausstellung mit zahlreichen Wechselausstellungen zu unterschiedlichen Themenbereichen.

Für die Dauerausstellung steht eine Fläche von über 2.500 Quadratmetern zur Verfügung. Die 1.300 Exponate stammen zu einem großen Teil aus eigenen Beständen, wurden aber teilweise durch Leihobjekte sinnvoll ergänzt. Im hauseigenen Kindermuseum entdecken die kleinen Gäste mithilfe von interaktiven Exponaten und diversen Experimenten die fünf Sinne.