Johanneum, Dresden

Das Johanneum diente einst als Stallgebäude und steht nahe der Frauenkirche 24 am Neumarkt 25. Hinter der mit Sgraffito-Malereien verzierten Fassade fand das Dresdner Verkehrsmuseum 27 im Jahr 1956 eine repräsentative Heimstatt.

Das Gebäude ist seit 1956 Sitz des Verkehrsmuseums

Vom Stallgebäude zum Verkehrsmuseum: Das Johanneum

Die charakteristische doppelläufige Treppe

Das einstige Stallgebäude entstand in den Jahren von 1586 bis 1590 unter der Leitung der Architekten Paul Buchner und Hans Irmisch und schloss direkt an den königlichen Stallhof 22 an. Im Laufe der Zeit erlebte das Johanneum etliche Um- und Ausbauarbeiten und so ergänzt die charakteristische doppelläufige Treppe das Gebäudeensemble erst seit dem frühen 18. Jahrhundert. Auch die Nutzung des Bauwerks änderte sich im Laufe der Zeit: 1747 zog die Gemäldegalerie in das Obergeschoss. Im Zuge der Märzrevolution erlitt das Johanneum schwere Schäden und auch einige Bilder überstanden die Kriegshandlungen nicht. Im Zuge dessen rekonstruierte Karl Moritz Haenel das Gebäude im klassizistischen Stil und das Johanneum beherbergte nun das historische Museum.

Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurde das Johanneum 26 erneut aufgebaut und avancierte im Jahr 1956 zum Sitz des Verkehrsmuseums. Dieses Ausstellungshaus präsentiert die unterschiedlichsten Verkehrsmittel. Neben Fahrrädern und Eisenbahnen sind auch Autos und Flugzeuge ausgestellt. Aufgrund der recht engen räumlichen Verhältnisse im Johanneum 26 sind jedoch nicht alle Sammlungsstücke zu sehen.

Die Ausstellungsfläche des Johanneums beträgt etwa 5.500 Quadratmeter und ist in verschiedene Abteilungen untergliedert – So bietet die Abteilung für Eisenbahn einen Überblick über die Geschichte des deutschen Eisenbahnwesens ab 1835. Unter den Originalstücken befindet sich auch die drittälteste deutsche Dampflokomotive "Muldenthal". Neben Bahnhofsmodellen, Tunneln, Brücken und sogar Uniformen entdecken die Besucher auch eine interessante Dokumentation über die Deutsche Reichsbahn.

Zudem stellt das Johanneum 26 auch die Entwicklung von Fahrrädern und eine komplette Sammlung von Auto- und Motorradtypen aus. Zu den kostbarsten Exponaten zählt ohne Zweifel die Nachbildung des legendären motorisierten Dreirades von Carl Benz.
Aber auch die Schifffahrt, das städtische Verkehrsnetz mit seinen Straßenbahnen sowie die Luftfahrt haben ihren Platz im Museum gefunden.

Im Landhaus ist das Stadtmuseum von Dresden mit einer Ausstellung zur Stadthistorie beheimatet

Die Schauseite des in der Nähe des Pirnaischen Platzes gelegenen Landhauses war die erste klassizistische Fassade Dresdens. Der schönste Teil des Bauwerks ist das durch drei Geschosse führende, restaurierte Treppenhaus im Rokokostil.

Das Landhaus in Dresden gilt durch die Vermischung der Stilelemente des Rokoko, des Spätbarocks sowie des Klassizismus’ als eine architektonische Besonderheit. Nach dem Ende des verlustreichen Siebenjährigen Krieges benötigten die Sächsischen Landstände zur Mitte des 18. Jahrhunderts ein Verwaltungs- und Tagungsgebäude. Das vom Land Sachsen zur Verfügung gestellte Baugrundstück befand sich am Pirnaischem Platz und somit nur wenige Meter von der Frauenkirche 24 entfernt.

Geplant und umgesetzt wurde der Bau des Landhauses schließlich von dem Architekten Friedrich August Krubsacius: Während der fünfjährigen Bauzeit schuf Krubsacius ein beeindruckendes Bauwerk mit einer einzigartigen Treppenanlage und einem faszinierenden Festsaal. Während der Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges wurde das prächtige Gebäude vollständig zerstört und im Jahr 1965 rekonstruiert – Zu diesen Zeiten avancierte das Landhaus auch zum Sitz des Dresdner Stadtmuseums.

Das Stadtmuseum bildet seit anno 1891 die bürgerliche Gegenvariante zur Königlichen Sammlung von Sachsen und so lag der Sammlungsschwerpunkt nicht auf der Landes- und Regierungsgeschichte von Sachsen, sondern auf der Stadtentwicklung und den sozialen Aspekten. Zum Museum selbst gehören auch heute noch die umfangreichsten Kollektionen zur Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt. Außerdem beherbergt das Museum auch eine Forschungseinrichtung zur Dresdner Stadthistorie.

Die Dauerausstellung des Stadtmuseums nimmt die Besucher mit auf eine Reise in die bewegte Vergangenheit von Dresden. Wichtige Haltepunkt der Ausstellung sind Daten, an denen wichtige Ereignisse den Lauf der Geschichte beeinflussten, wie beispielsweise die anno 1206 erfolgte erste urkundliche Erwähnung der Stadt. Ein weiteres wichtiges Jahr war 1694 – damals erhielt Friedrich August I. den Titel als Kurfürst von Sachsen.

Seit dem Jahr 2005 ist die Städtische Galerie Dresden im ersten Stock des Landhauses untergebracht. Diese zu Beginn des Jahrtausends gegründete Galerie umfasst inzwischen eine Vielzahl von Exponaten: Zu den Sammlungen gehören 1.700 Gemälde, 800 Plastiken und über 20.000 grafische Arbeiten. Die Entstehungszeit der Arbeiten reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Durch Zukäufe und Schenkungen von Gegenwartskunst wurde der Bestand aber noch erheblich ausgebaut.