Schauspielhaus, Dresden

Von Außen und Innen künsterlisch wertvoll: Das Dresdner Schauspielhaus

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts engagierten sich die Dresdner für das kulturelle Leben in ihrer Stadt und unterstützten die Pläne für den Bau eines Theaters. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Zwinger  4  sollte ein Theaterhaus entstehen. Aufgrund dieser exponierten Lage orientierte sich das Architektenbüro Lossow und Kühne bei dem Entwurf des Schauspielhauses an der barocken Formengebung.

Im Jahr 1911 wurde der Grundstein für Dresdens neues Königliches Schauspielhaus gelegt. Das Gebäude ist sowohl von innen als auch außen als künstlerisch wertvoll zu bezeichnen und die Fassaden sind ebenso prächtig geschmückt wie die der prominenten Nachbarsgebäude. Das Schauspielhaus ist mit in goldenen Buchstaben gefassten Zitaten von Johann Wolfgang von Goethe sowie Friedrich Schiller dekoriert: "Ältestes bewahrt mit Treue – freundlich aufgefasstes Neue" (Goethe) und "Schönheit ist ewig nur eine – doch mannigfaltig wechselt das Schöne" (Schiller).

Die erste Spielzeit am Dresdner Schauspielhaus begann zu der Saison von 1913 und 1914. Auch heute noch ist das Repertoire der Schauspielhauses groß: Neben Stücken von Molière, Tolstoi, George Bernard Shaw und Friedrich Hebbel kommen auch Stücke von Frank Wedekind und vielen weiteren zur Aufführung.

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte sich jedoch auch in den Stücken bemerkbar. Neben künstlerisch freien Stücken dominierten doch die patriotischen Klassiker und Komödien. Antikriegsstücke wie "Die Seeschlacht" des expressionistischen Schriftstellers Reinhard Goering wurden ebenfalls aufgeführt und endeten meist in einem Theaterskandal.

Im November 1918 wurde das Königliche Schauspielhaus dem Landestheater und dem Ministerium für Kultur untergeordnet. In der nachfolgenden Zeit des Nationalsozialismus änderte sich die Stimmung am Theater. Da mehr und mehr politisch geprägte Schauspiele aufgeführt wurden, verlor das Publikum das Interesse. Nichtsdestotrotz hatte das Landestheater von Dresden einen überregionalen Ruf.
Wie unzählige Gebäude der Dresdner Innenstadt trug auch das Schauspiel am 13. Februar 1945 schwere Schäden von den Bombenangriffen davon und Zuschauerraum und Bühnenhaus brannten vollständig ab.

Die kunstsinnigen Dresdner setzten sich jedoch für den Bau einer neuen Bühne ein und so konnten bereits im Juli 1945 in der ehemals als Kneipe und Ballsaal dienenden Tonhalle erneut Schauspiele vorgetragen werden. Ab dieser Zeit teilten sich Theater und Oper die unversehrten Bühnen. Unzählige Stücke wurden nach dem Krieg in Dresden erfolgreich wieder aufgeführt. William Shakespeare, Richard Strauss und Aristophanes wurden laut Erich Ponto, dem ersten Intendanten nach dem Zweiten Weltkrieg als "als Antwort auf die Forderung der Gegenwart" gezeigt. Im Jahr 1946 fand schließlich das Richtfest zum Wiederaufbau des Schauspielhauses statt.

Heute besitzt das Staatstheater Dresden vier Bühnen: Das Schauspielhaus in der Theaterstraße, mit einer zweiten Bühne oben und das kleine Haus in der Glacisstraße mit seinem neuen Anbau. Das kleine Theater im Schauspielhaus ist seit 1995 in Betrieb und diente ehemals als Probebühne.

Im Schauspielhaus werden heute internationale, zeitgenössische und klassische Stücke gespielt. Zudem veranstaltet das Schauspielhaus Dresden auch Konzerte.

Die Eintrittspreise sind selbst für ein Studentenportemonnaie erschwinglich und es gibt sogar einen Familientag, bei dem die Karte auf sämtlichen Plätzen in allen Spielstätten zu sehr günstigen Preisen abgegeben werden. Schüler, Studenten, Senioren, Arbeitslose, Wehr- und Zivildienstleistende und Inhaber des Dresdner Sozialpasses erhalten ebenfalls Rabatt.