Porzellansammlung, Dresden

Die etwa 20.000 Stücke umfassende Porzellansammlung wird im Glockenspielpavillon präsentiert

Die Porzellansammlung ist am Glockenspielpavillon des Zwingers beheimatet und gilt als größte Keramiksammlung der Welt. Die Wurzeln der Kollektion liegen bei Kurfürst August dem Starken, der die edelsten Stücke für die Ausstattung seines geplanten Porzellanschlosses erwarb. Die hochschweifenden Pläne für den Bau eines solchen Palais wurden jedoch aus finanziellen Gründen nie verwirklicht.

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Die heutige Anordnung der Ausstellungsstücke folgt im Wesentlichen den Vorstellungen des Königs. Sammlungsschwerpunkt der Porzellane sind die etwa 20.000 Einzelstücke aus einer Auswahl von chinesischem, japanischem und Meißener Porzellan. Chinesische Gefäße und Figuren aus der Kangxi-Periode und japanische Stücke aus Imari- und Kakiemon-Porzellan aus Arita stechen hervor. Die außergewöhnliche Sammlung weist hohe künstlerische und handwerkliche Eigenschaften der einzelnen Stücke nach. Selbst die Entwicklung des Meißener Porzellans kann der Besucher von der Erfindung anno 1708 bis zum späten 18. Jahrhundert mitverfolgen. Über 200 Jahre lang versuchten die Alchemisten das Geheimnis der Porzellanherstellung zu lüften: Unter August dem Starken gelang es Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus erstmals, eigenes Porzellan zu produzieren.

Wertvoll: Glocken aus Meißner Porzellan

Nun beschloss der von Porzellan begeisterte Kurfürst August die Gründung einer Manufaktur in Meißen 83. Zuerst kopierten die Keramikmeister ostasiatische Gefäße und Figuren, doch bald entwickelten die Künstler einen eigenen, am europäischen Barock orientierten Stil. Die Porzellansammlung dokumentiert somit die Entwicklung des Meißener Porzellans von den frühesten Erzeugnissen bis hin zum berühmten Speiseservice der Meißener Manufaktur. Zu den weiteren Prunkstücken der Sammlung gehört unter anderen der farbige Porzellanblumenstrauß aus der Manufaktur Vincennes.

Die Porzellansammlung wurde im Oktober 2006 um die Ostasiengalerie erweitert: Hier wird erstmals ein Entwurf des Japanischen Palais nachempfunden und mit chinesischem Blau-Weiß-Porzellan ausgestattet. Der Besucher darf sich auf eine sehr edle, von dem New Yorker Architekten Peter Marino entworfene und teils auch neu interpretierte Innenausstattung freuen. Durch die harmonische Innenausstattung werden auch bei den Ausstellungsstücken neue Akzente gesetzt.